Mitochondrien (siehe Abb 1) sind die Batterien bzw. Kraftwerke der Zelle. Sie sind in großer Anzahl in jeder Zelle Ihres Körpers vorhanden und versorgen die Zellen mit Energie. Mit zunehmendem Alter nimmt die Anzahl der Mitochondrien in Ihren Zellen ab, was die Gesundheit und die Lebensfähigkeit dieser Zellen schädigt. Pyrrolochinolin-Chinon (engl. Pyrroloquinoline quinone, kurz PQQ) ist eine natürliche Substanz, die die Bildung neuer Mitochondrien und die zelluläre Energieproduktion fördert. Da Mitochondrien für jede Zelle lebenswichtig sind, ist es nur logisch, wenn PQQ in ganz unterschiedlichen Bereichen vielfältige positive Wirkungen hat.

In diesem Artikel erfahren Sie mehr über PQQ und seine gesundheitsfördernden Wirkungen. Außerdem geben wir Ihnen Empfehlungen und Tipps, wie Sie genügend PQQ für eine optimale Gesundheit aufnehmen können und was Sie dabei beachten sollten.

Inhalt

  • Was ist PQQ?
  • Die Bedeutung von PQQ für den Organismus
  • Die Wirkung von PQQ für die Gesundheit
  • Natürliche Quellen von PQQ
  • Dosierung von PQQ
  • Nebenwirkungen von PQQ
  • PQQ von MitoBiomedical: MITOEnergyBoost

Evtl Abb Mitochondrium und Erklärung zur Funktion (siehe unten)

 

Was ist PQQ?

Pyrrolochinolin-Chinon (engl. Pyrroloquinoline quinone, kurz PQQ, wurde 1964 als Cofaktor für enzymatische Reaktionen in Bakterien entdeckt[1] und 1979 erstmals isoliert. Cofaktoren sind Substanzen, meist Vitamine und Spurenelemente, ohne die Enzyme nicht arbeiten können. Enzyme wiederum sind Biokatalysatoren, die für die allermeisten Reaktionen im Körper notwendig sind. Ohne Enzyme laufen im Organismus kaum Reaktionen ab, kein Auf- oder Abbau von Stoffen, kein Wachstum, keine Zellteilung, keine Energieproduktion – im Grunde fast nichts. Deswegen sind Vitamine auch so wichtig für unsere Gesundheit. PQQ hat in Bakterien eine ähnliche Funktion wie die B-Vitamine für den Menschen. Und wie Untersuchungen an Schweinen zeigten, spielt PQQ bei Säugetieren eine ähnliche Rolle[2] [3]. Der heutige wissenschaftliche Konsens ist, dass PQQ beim Menschen sehr wichtig ist. Ob es allerdings auch hier ein enzymatischer Cofaktor oder eher ein Wachstumsfaktor ist, bleibt umstritten.

 

Bedeutung von PQQ für unseren Organismus

PQQ wird in allen Geweben von Säugetieren gefunden – in besonders hohen Mengen in der Muttermilch. Daher vermutet man, dass es sich um einen ein Faktor handelt, der Zellteilung und -wachstum fördert.[4] Menschen produzieren täglich 100 bis 400 Nanogramm PQQ, allerdings ist noch unklar, wie wir dieses PQQ synthetisieren.

Die Wirkung von PQQ für die Gesundheit

  1. PQQ verringert Entzündungen und neutralisiert freie Radikale
    PQQ ist ein bemerkenswert wirksames Antioxidans. Es ist etwa 100mal wirksamer als Vitamin C beim Neutralisieren schädlicher freier Radikale.[5]
  2. PQQ fördert die Bildung neuer Mitochondrien[6]
    Verabreicht man beispielsweise Nagern eine Diät ohne PQQ sinkt die Anzahl an Mitochondrien. PQQ fördert also die Bildung von Mitochondrien. Solche Substanzen, die die Neubildung von Mitochondrien stimulieren, sind mit vielen gesundheitlich positiven Effekten verbunden; so z. B. mit einer längeren Lebensdauer und verbesserten Energienutzung der Zellen und mit dem Schutz vor freien Radikalen. Außerdem erhöht der Anstieg der Mitochondrienzahl wiederum den Zellstoffwechsel, was sich günstig auf Blutdruck, Cholesterin- und Fettabbau sowie die Gewichtsabnahme auswirkt.
  3. PQQ verbessert Gedächtnis und Denken
    PQQ wirkt kognitiven Beeinträchtigungen entgegen, die durch oxidativen Stress in Tiermodellen ausgelöst wurden[7] und verbessert die Leistung bei Gedächtnistests.
  4. PQQ schützt die Nervenzellen (neuroprotektiv), was sich besonders bei neurodegenerativen Erkrankungen, wie Alzheimer, Parkinson und anderem, positiv auswirkt.[8]
    Die neuroprotektiven Eigenschaften von PQQ können auch Gedächtnis und kognitive Leistungen im Alter erhalten, wie in einer Tierstudie gezeigt wurde.[9]
  5. PQQ schützt das Herz vor Herzinfarkt
    Die Gabe von PQQ reduziert die Größe der beschädigten Bereiche im Herzmuskel nach einem akuten Herzinfarkt. Dies geschieht unabhängig davon, ob die Substanz vor oder nach dem Herzinfarkt selbst verabreicht wird.[10] Das bedeutet, es könnte für den Patienten von Vorteil sein, wenn ihm innerhalb der ersten Stunden nach dem Herzinfarkt PQQ verabreicht wird. In einer Studie wurde PQQ mit der standardmäßigen klinischen Behandlung nach Herzinfarkt (Betablocker) verglichen. Beide Behandlungen waren wirksam, aber bei PQQ waren die Auswirkungen signifikanter. Diese Ergebnisse führten die Forscher zu dem Schluss, dass „PQQ (dem Standardmedikament) Metoprolol beim Schutz der Mitochondrien vor oxidativer Schädigung durch Ischämie überlegen ist“[11].
  6. PQQ verbessert Schlaf, Stimmung und mildert Fatigue (Erschöpfungszustände)
    PQQ verbessert die Schlafqualität und verkürzt die Zeit bis zum Einschlafen.[12]
  7. PQQ verringert Insulinresistenz
    PQQ mildert die durch Fett induzierte Insulinresistenz, indem es die mitochondriale Biogenese (also die Neubildung von Mitochondrien) in Muskelzellen erhöht, ähnlich wie das beim Training geschieht.[13] Das kann der Entstehung eines Typ-2-Diabetes entgegenwirken.
  8. PQQ stärkt das Immunsystem
    Bei Mäusen konnte man zeigen, dass die Zugabe von PQQ zur Nahrung die Zahl der CD8+-Zellen und Lymphozyten (wichtige Immunregulatoren) erhöht.[14][15] Eine PPQ-arme Diät verursacht hingegen eine abnormale Immunfunktion, z. B. eine gestörte Immunreaktion auf Stressoren.[16] Studien am Menschen zu dieser Wirkung stehen allerdings noch aus.

 

Quellen von PQQ

PQQ kommt natürlicherweise in vielen Nahrungsmitteln vor, in höheren Konzentrationen in folgenden Lebensmitteln:[17][18]

  • Kakao (bis zu 0,7 mg/kg)
  • Fermentierte Sojaprodukte/Natto (0,06 mg/kg)
  • Grüner Paprika (0,028 mg/kg)
  • Grüner Tee (0,029 mg/kg)
  • Petersilie (0,034 mg/kg)
  • Kiwis/Papaya (0,026 mg/kg)

Allerdings ist der PQQ-Gehalt selbst der besten natürliche PQQ-Quellen viel niedriger als in MITOEnergyBoost von MitoBiomedical, das 10 mg pro Kapsel enthält. Sie müssten also 14 Kilogramm Kakao oder 330 Kilo Paprika essen, um die PQQ-Menge aufzunehmen, die in einer Kapsel MITOEnergyBoost enthalten ist.

 

Dosierung von PQQ

  • Eine geeignete Dosis zur Steigerung von Anzahl und Effektivität der Mitochondrien beträgt 0,15 mg / kg täglich, das heißt bei 70 kg Körpergewicht, etwa 10 mg täglich.
  • Ich empfehle, täglich eine Kapsel MITOEnergyBoost mit viel Flüssigkeit zu verzehren.
  • Die angegebene tägliche Verzehrmenge darf nicht überschritten werden. MITOEnergyBoost ist kein Ersatz für eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung.

 

Sicherheit und Nebenwirkungen

Eine Studie ergab, dass die Einnahme von bis zu 0,3 mg / kg PQQ (20 mg bei einem 70 kg schweren Mann) pro Woche absolut unbedenklich ist.5 Das bedeutet, PQQ ist eine sichere und ungefährliche Substanz.

Nebenwirkungen sind sehr selten. Einige Menschen berichteten über leichte Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit – in der Regel entweder nach Überdosierung oder bei Überempfindlichkeit.

 

 

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Künstlerische Darstellung von Mitochondrien

 

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Idealisierte Abbildung einer Zelle mit Ihren Strukturen. Neben dem Zellkern, dem Golgi-Apparat und anderen nicht im Lichtmikroskop sichtbaren Strukturen, sind die Mitochondrien sehr wichtig für die Zelle. Hier wird aus den Nährstoffen (Glucose) die für die Zelle verwertbare Energie (ATP) gewonnen, ohne die kein Leben möglich ist. (Beschriftung im Bild müsste übersetzt werden oder anderes Bild verwenden)

 

Literatur:

[1] Hauge JG (1964). „Glucose dehydrogenase of bacterium anitratum: an enzyme with a novel prosthetic group“. J Biol Chem. 239: 3630–9.

[2] van der Meer RA, van Wassenaar PD, van Brouwershaven JH, Duine JA. Primary structure of a pyrroloquinoline quinone (PQQ) containing peptide isolated from porcine kidney diamine oxidase. Biochem Biophys Res Commun. 1989 Mar 15;159(2):726-33.

[3] Groen BW, van der Meer RA, Duine JA. Evidence for PQQ as cofactor in 3,4-dihydroxyphenylalanine (dopa) decarboxylase of pig kidney. FEBS Lett. 1988 Sep 12;237(1-2):98-102.

[4] Steinberg F, Stites TE, Anderson P, Storms D, Chan I, Eghbali S, Rucker R. Pyrroloquinoline quinone improves growth and reproductive performance in mice fed chemically defined diets. Exp Biol Med (Maywood). 2003 Feb;228(2):160-6.

[5] Harris CB, Chowanadisai W, Mishchuk DO, Satre MA, Slupsky CM, Rucker RB. Dietary pyrroloquinoline quinone (PQQ) alters indicators of inflammation and mitochondrial-related metabolism in human subjects. J Nutr Biochem. 2013 Dec;24(12):2076-84. doi: 10.1016/j.jnutbio.2013.07.008.

[6] Stites T, Storms D, Bauerly K, Mah J, Harris C, Fascetti A, Rogers Q, Tchaparian E, Satre M, Rucker RB. Pyrroloquinoline quinone modulates mitochondrial quantity and function in mice. J Nutr. 2006 Feb;136(2):390-6.

[7] Kei Ohwada, Hironobu Takeda, Makiko Yamazaki, Hirosi Isogai, Masahiko Nakano, Masao Shimomura, Koji Fukui, and Shiro Urano. Pyrroloquinoline Quinone (PQQ) Prevents Cognitive Deficit Caused by Oxidative Stress in Rats J Clin Biochem Nutr. 2008 Jan; 42(1): 29–34. doi: 10.3164/jcbn.2008005

[8] Zhang Y, Feustel PJ, Kimelberg HK. Neuroprotection by pyrroloquinoline quinone (PQQ) in reversible middle cerebral artery occlusion in the adult rat. Brain Res. 2006 Jun 13;1094(1):200-6.

[9] Takatsu H, Owada K, Abe K, Nakano M, Urano S. Effect of vitamin E on learning and memory deficit in aged rats. J Nutr Sci Vitaminol (Tokyo). 2009;55(5):389-93.

[10] Zhu BQ, Zhou HZ, Teerlink JR, Karliner JS. Pyrroloquinoline quinone (PQQ) decreases myocardial infarct size and improves cardiac function in rat models of ischemia and ischemia/reperfusion. Cardiovasc Drugs Ther. 2004 Nov;18(6):421-31.

[11] Zhu BQ1, Simonis U, Cecchini G, Zhou HZ, Li L, Teerlink JR, Karliner JS. Comparison of pyrroloquinoline quinone and/or metoprolol on myocardial infarct size and mitochondrial damage in a rat model of ischemia/reperfusion injury. J Cardiovasc Pharmacol Ther. 2006 Jun;11(2):119-28.

[12] Masahiko Nakano, Tetsuro Yamamoto, Hisayoshi Okamura, Akira Tsuda, Yasuyuki Kowatari. Effects of Oral Supplementation with Pyrroloquinoline Quinone on Stress, Fatigue, and Sleep. Functional Foods in Health & Disease 2012(2)8 DOI: 10.31989/ffhd.v2i8.81

[13] Muoio DM, Koves TR. Skeletal muscle adaptation to fatty acid depends on coordinated actions of the PPARs and PGC1 alpha: implications for metabolic disease. Appl Physiol Nutr Metab. 2007 Oct;32(5):874-83.

[14] Omata J, Fukatsu K, Murakoshi S, Moriya T, Ueno C, Maeshima Y, Okamoto K, Saitoh D, Yamamoto J, Hase K. Influence of adding pyrroloquinoline quinone to parenteral nutrition on gut-associated lymphoid tissue. JPEN J Parenter Enteral Nutr. 2011 Sep;35(5):616-24. doi: 10.1177/0148607110395512

[15] Steinberg FM, Gershwin ME, Rucker RB. Dietary pyrroloquinoline quinone: growth and immune response in BALB/c mice. J Nutr. 1994 May;124(5):744-53.

[16] Steinberg F, Stites TE, Anderson P, Storms D, Chan I, Eghbali S, Rucker R. Pyrroloquinoline quinone improves growth and reproductive performance in mice fed chemically defined diets. Exp Biol Med (Maywood). 2003 Feb;228(2):160-6.

[17] Kumazawa T, Sato K, Seno H, Ishii A, Suzuki O. Levels of pyrroloquinoline quinone in various foods. Biochem J. 1995 Apr 15;307 ( Pt 2):331-3.

[18] Noji N, Nakamura T, Kitahata N, Taguchi K, Kudo T, Yoshida S, Tsujimoto M, Sugiyama T, Asami T. Simple and sensitive method for pyrroloquinoline quinone (PQQ) analysis in various foods using liquid chromatography/electrospray-ionization tandem mass spectrometry. J Agric Food Chem. 2007 Sep 5;55(18):7258-63.