Dieses Fazit haben Forschungsergebnisse einer Studie an autistischen Kindern aus dem Jahre 2012 ergeben. Teams um zwei Forscherinnen Christine Pennesi und Laura Klein haben Daten von 387 Eltern von Kindern mit Autismus erhoben und ausgewertet. Ziel der Studie war, die Wirksamkeit einer gluten- und kaseinfreien Ernährung bei der Autismus-Erkrankung zu untersuchen.

Unabhängig von der Studie gab es schon Hinweise darauf, dass die Gluten- und Kasein-abgeleiteten Peptide eine Immunantwort bei Kindern mit Autismus verursachen und dass Peptide gastrointestinale Symptome und Verhaltensstörungen auslösen könnten.

In der Studie von Christine Pennesi und Laura Klein wurde herausgefunden, dass eine glutenfreie und kaseinfreie Ernährung zu folgenden Verbesserungen bei Kindern mit Autismus führt:

  • Verbesserungen im sozialen Verhalten, insbesondere Verbesserung von Sprache und Ansprechbarkeit, Blickkontakt und sozialem Interesse
  • Verbesserungen der Magen-Darm-Symptome und allergischen Symptome

Wichtig dabei ist, dass Kinder, die weniger als sechs Monate gluten-und kaseinfreie Diät erhielten, eine deutlich geringere Verbesserung der Symptomatik aufwiesen. Man kann also den größten möglichen gesundheitlichen Nutzen bei einem autistischen Kind nur bei einer konsequenten Ernährungsumstellung erzielen.

Autismus ist mehr als nur eine neurologische Erkrankung

Es gibt offensichtlich einen Zusammenhang zwischen neurologischen und physiologischen Symptomen bei Autismus aufgrund von einer deutlichen Verbindung zwischen Immunsystem (80% des Immunsystems ist im Darm angesiedelt!) und Gehirn.

Nach Klein kann erklärt werden: Ein Großteil der Schmerz-Rezeptoren im Körper befindet sich im Darm, so können Sie durch die Einhaltung einer glutenfreien und kaseinfreien Diät eine Verringerung der Entzündung und Beschwerden erreichen.

Pennesi fügt hinzu: Es ist auch möglich, dass andere Proteine, wie z. B. Soja, problematisch für die autistischen Kinder sind.

Weiterhin liegen Klein und Pennesi nahe, dass Gluten und Kasein immunreaktiv zu sein scheinen. Daher kann bei einem Kind, bei dem Haut- und Bluttests für Gluten- und Kasein-Allergien negativ sind, immer noch eine lokale Immunantwort im Darm aufweisen, die die Quelle der Verhaltensstörungen und psychischen Symptomen sein kann.

Dies kann wiederum zur Verschlimmerung des Autismus führen.

Quelle

Pennesi Christine M.; Klein Laura Cousino. Effectiveness of the gluten-free, casein-free diet for children diagnosed with autism spectrum disorder: Based on parental report. Nutritional Neuroscience, 2012 DOI:
10.1179/1476830512Y.0000000003

Unter dem obigen Link können Sie sich mit der Methodik und dem Inhalt der Studie zu Gluten-und Kasein-freien Ernährung bei Kindern mit Autismus im Original vertraut machen.